Gisela Battenberg - Bildhauerin - Steine
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Zweimal Battenberg
Ölmalerei von Regina Battenberg
und Steinskulpturen von Gisela Battenberg
Galerie der Gemeinde Gröbenzell/München
10.-25. November 2012

Presseinformationen als PDF zum Download
Eröffnungsrede als PDF zum Download


Artikel in der Süddeutschen Zeitung:

Sensible Steine. Zweimal Battenberg
im Bürgerhaus Gröbenzell

Zugegeben, die Kunst von Gisela und Regina Battenberg mag auf den ersten Blick nicht viel gemeinsam haben. Während sich Gisela Battenberg am liebsten in den Untersberger Steinbruch in Salzburg begibt, dort ihr Atelier im Freien genießt und aus Sandstein, Muschelkalk und Marmor mit Hammer und Meißel Formen herausarbeitet, widmet sich ihre Nichte der Malerei in kraftvollen Farbkombinationen. [...]
Und doch geht es bei beiden Künstlerinnen um ähnliche Themen: um Sensibilität, menschliche Emotionen und wie man sie bildlich und figürlich ausdrücken kann. »Wir finden uns gegenseitig in der Arbeit wieder«, beschreibt Gisela Battenberg das familiäre Zusammenspiel. Denn obwohl jede für sich arbeitet, verstehen sie die Kunst der jeweils anderen und erkennen Zusammenhänge. Bei Gisela Battenberg ist es die Faszination für das Material Stein, für dessen vielfältige Strukturen, Farbeinschlüsse und die jeweils variierende Festigkeit, die sie immer wieder zu neuen Themen inspiriert. Dabei, so erklärt sie, ginge sie nie voreingenommen an einen Stein heran. Das, was aus einem Block Untersberger Marmor, Alabaster oder schwarzen Impala entstehen wird, ergebe sich aus der Kommunikation mit dem Stein selbst. Für einen Außenstehenden hört sich das befremdlich an. Verständlich wird dieser »Dialog« dennoch, wenn man sich vor Augen hält, dass die Künstlerin das Material nicht als tot empfindet. »Manchmal merke ich, da geht es nicht weiter, der Stein will nicht mehr«, sagt Gisela Battenberg. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn sie auf eine versteinerte Pflanze, eine Muschel oder einen farbigen Granateinschluss stört. Sie weiß genau, wann sie aufhören muss, wann das Werk vollendet ist.
Dass in die Skulpturen zu viel hineininterpretiert werde, möchte die Bildhauerin, die zunächst eine Goldschmiedelehre machte, nicht. Denn die Formen stehen für sich, sind selbstgenügsam und erfordern meist keine weitere Erklärung. In dieser Schlichtheit liegt die Anziehung, die von den Steinen ausgeht. Denn die Freude und Leidenschaft merkt man in allen Arbeiten, beim Torso aus Kalkstein, einem rot schimmernden Mond mit goldfarbenen Adern oder einer Gletscherform aus weißem Marmor.
Bei Regina Battenberg spielt sich alles im zweidimensionalen Raum ab. Die Gemälde der gebürtigen Stuttgarterin und Absolventin der Kunstakademie sind geprägt von leuchtenden Farbspielen, von Verhaltenheit, aber auch von Kraft. In dem Zusammenwirken des Farbspektrums, in dem Wechselspiel von Linien und Formen, die teils abstrakt, teils figürlich wirken, merkt man, dass sich Regina Battenberg eine ganz eigene Ordnung der Dinge konstruiert, die ihre Bilder zu einem zusammenhängenden, aufeinander abgestimmten und fortlaufenden Gesamtkunstwerk vereint. In Kombination mit den Skulpturen ihrer Tante entstehen neue Kontraste und positive Spannungen, und man spürt deutlich, dass hier zwei verwandte Seelen am Werk waren.

(Julia Berghofer, Süddeutsche Zeitung, 13.12.2012)